Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer von Francesca Benvenuto erzählt die Geschichte des 16-jährigen Zeno, der auf Nisida, einer Insel vor Neapel, im Gefängnis sitzt, weil er einen Gleichaltrigen umgebracht hat.
Der Roman, den wir lesen, ist der Brief, den Zeno an seine Italienischlehrerin schreibt. Sie hat ihm erklärt, dass er so seine Chanchen erhöht, über Weihnachten zwei Tage Ausgang zu bekommen.
Zeno schreibt über sein Leben, seine Träume und Hoffnungen.
Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer zeigt immer wieder auf erschreckende Weise, wie groß die Kluft zwischen Zenos Lebens- und Gedankenwelt und der der Menschen ist, die ihm helfen wollen, ein nicht kriminelles Leben zu führen.
Das kann aber mitunter auch sehr witzig sein.
Die Schwierigkeit der Übersetzung lag in der Sprache, in der Zeno schreibt, denn eigentlich spricht er nur Neapolitanisch und beherrscht die italienische (Schrift)-Sprache nicht.
Für die Übersetzungen musste ich eine Stimme für einen 15-Jährigen finden, der zwischen Kind und Macho schwankt.
Ich musste im Deutschen nicht nur nach Elementen der gesprochenen Sprache suchen, die Zeno kennzeichnen konnten, sondern auch nach typischen Fehlern, die jemand machen würde, der in seinem Leben nie schreibt.